…wenn das Wasser zum Luxus wird!

apa_wasser_glas_gastro_190713Grüß Sie Herr Ober!
Grüß Sie, bitte schön?
Geh bringans an Melange, a Sachertorten und a großes Glasl Wossa, weil i hab an durscht heit.

Bitte gerne, Bitte sehr.
Herr Ober, gegangs bitte zoin darat i gern.
Bitte sehr die Rechnung:
A Melange 2,80, a Sacher 3,50 und a Glas Wossa 3,20 exkl. Maut mach zusammen 8,50!

Seit langem herrscht in Wien eine Konfusität bezüglich des Wassers, welches man bei einem Café bestellt. Wir Wiener sind in der glücklichen Lage feinstes Hochquellenwasser aus der Wasserleitung zu konsumieren. Dank unseres Kaisers Franz Josef der die 1. und 2. Wiener Hochquellenwasserleitung bauen lies und die Gebiete wo das Wasser gewonnen wird in die Gemeinde Wien integriert hatte, besitzt Wien als einer der wenige Großstädte eine hervorragende Wasserqualität.
 
Nun sind einige spitzfindige Gastronomen auf die Idee gekommen für das Glaserl Wasser auch was zu verlangen. Wir reden da nicht im Cent Bereich sondern von bis zu € 3,80 für ein 1/4 Wasser aus der Leitung! Wir haben hier keine nennenswerten Zusatzstoffe, keinen Sauerstoff oder sonst was hineingemischt sondern, wir trinken, kochen, gehen Duschen und spülen das Klo mit unserem guten Hochquellwasser. Also, nix aufregendes. Ein Grundbedürfnis. Der Mensch muss was trinken und das soll er gefälligst überall tun nur ned bei uns, so lautet die Aussage der Wirten.

Was steckt eigentlich dahinter und warum meinen die Wirten, dass sie im Recht sind? Nun ja, wenn ich eine Gruppe Italiener habe, welche immer Aqua und Pane bestellen, dann wird es fürs Service lästig. Wie ich aber noch Kellner war, haben wir Mineralwasser OHNE Kohlensäure verkauft. Für das stinknormale Glas Wasser aus der Leitung wurde nie was verrechnet. Man könnte also vielleicht mal so klug sein und stilles Mineralwasser versuchen an den Mann zu bringen bevor ich alle Welt deppert mit am Glasl Wasser um € 3,80 mach. Also, vielleicht sollte man in den jeweiligen Restaurants und Cafés vorstellig werden und ihnen ein teures Verkaufsseminar anbieten damit der Blödsinn wieder ein Ende nimmt.

Aber vielleicht sollten wir den Gastronomen das 1 x 1 der Dienstleistung erklären: Dienstleistung bedeutet nicht wie Hirnverbrannt Kohle für die Villa zu erwirtschaften und das Personal sowie die Gäste dumm auszubeuten sondern, vielmehr es als Service am Menschen zu sehen. Mich wundert es nicht, dass die Gastronomie zu solchen Mitteln greifen muss damit überhaupt noch Umsatz generiert wird.

Ich sag euch mal was; Ich bin Gast und ich bestimme da. Ihr nehmt mein Geld, also verlange ich auch bestes Service. Solange ihr das nicht begreifen könnt und nur dem Gast in den Sack greift, werdet ihr nie eure Umsätze generieren können und die Gäste werden nie zu euch kommen. Ich geh aus Prinzip nur noch in 3 Lokale da diese eine super Küche und ein exzellentes Service bieten und ich zahle auch gerne mehr als der durchschnitt dafür. Also was soll das mit der Glas Wasser Abzocke? Ihr müsst euch schon a bissal bemühen auch damit der Gast zu euch kommt. Nur haben wollen und Dreck liefern ist halt auch nix.

Ein “News”  Leser hat dies mit folgenden Worten kommentiert:

Aber natürlich und dazu die Tellerbereitstellungsgebühr, die Bierglasleihgebühr und die Tischdeckenmiete, in der gehobeneren Gastronomie den Türaufhaltezuschlag und den Mantelbringobulus und dass mir kein Nassauer Salz und Pfeffer verwendet ohne dafür extra zu zahlen. Ganz zu schweigen davon,dass die gratis sitzen und den Tisch umsonst mit ihren Habseligkeiten belegen. Und die Weintrinker zahlen immer noch nichts fürs Entkorken. Überdies wären Stechuhren an den Tischen anzudenken, denn verdauen können die woanders, die versitzen nur Platz, wenn sie fertig gegessen haben. Und die Bestellung ist schriftlich in dreifacher Ausführung vorzulegen (für Kellner, Küche und Verrechnung), ein Plauscherl mit dem Servierpersonal kostet unnötige Zeit und wie kommt der Wirt dazu das Administrative zu machen. Und natürlich eine Extrazahlung für den Parkplatz, denn in ein Lokal zu gehen soll Spaß machen, nicht?

Augenscheinlich hat der gute Mann die richtigen Worte zu dieser Situation gefunden. Also liebe Gastronomiebetreiber; machts eure Arbeit, tuats ned immer jammern wie schlecht es euch geht, dann brauchts auch nix fürs Glas Wasser verlangen.

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